Zur Brauchbarkeitsprüfung Stöbern des JGV Nordeifel traten am Morgen des 11.01.2020 vier Gespanne an:
Michael Holzwarth mit der kleinen Münsterländer Hündin Caro II vom Flachsberg, Tessa und Isabell Riedling mit den Deutsch Langhaar Hündinnen Ann’erl Chiemgau und Mila vom Veybach, sowie ich selber mit meinem DL Rüden Nanuk vom Veybach.
Ich hatte kurzfristig genannt, da der vierte Platz unbesetzt geblieben war und ich kurzfristig einen Richterersatz finden konnte.
Nach Prüfung der Gehorsamsfächer und der Schussfestigkeit im Schatten der Hardtburg ging es zur Stöberprüfung in ein Waldgelände bei Heimerzheim im Revier von Kempis das aufgrund der vielen Dickungen und des Wildbestands mit Schwarz, Dam- und Rehwild hervorragend geeignet ist.
Die Dickungen wurden jeweils von Jägern umstellt
Alle Hunde fanden innerhalb der vorgeschriebenen Prüfungszeit mehrfach Wild und jagten es fährtenlaut.
Auch Nanuk vom Veybach hatte bereits Damwild laut auf die Läufe und aus der Dickung gebracht, als er in einem dichten Dornenverhau anhaltend standlaut gab.
Ich versuchte den sich immer wieder fortbewegenden laut gebenden Hund anzugehen, was sich aber wegen den dichten mannshohen Dornen äußerst schwierig gestaltete. Nach mehreren Minuten hatte ich mich bis auf ca. 20 Meter genähert, als plötzlich Kampfgeräusche und dann das Klagen einen Wildschweins zu hören waren.
Der Laut des Hundes war verstummt, das Klagen der Sau hielt an. Ich robbte so schnell es ging unter den Dornen hindurch um meinem Hund zur Hilfe zu kommen.
Erst als er in unmittelbarer Nähe konnte ich sehen, dass der Hund einen ca. 30 kg schweren Frischling am Teller gepackt hatte und festhielt. Gerade rechtzeitig gelang es mir mich aufzurichten und in die Hocke zu gelangen, als die Sau mit dem an seinem Teller hängenden Hund auf ihn zukam und versuchte zuzubeißen. Mit einem Schlag auf Scheibe und einem beherztem Sich mit dem Hirschfänger in die Seite wurde der Angriff abgewehrt. Da der Stich zu hoch angesetzt war, erfolgte ein weiterer hinter das Blatt, der mit mehr Ruhe angebracht werden konnte, da der Hund weiterhin festhielt und die Sau mittlerweile auf der Seite lag. Nachdem sie nach kurzer Zeit verendet war, war der Grund für das sich Stellen des Sau klar: Sie hatte einen mehrere Tage alten tiefen Hinterlaufschuss mit einer großen Fleischwunde und durchschlagenem Knochen.
Nach schwieriger Bergung mit Hilfe der Richter ging es zur Anschneideprüfung, die für keinen der Hunde ein Problem darstellte. Alle bewindeten den ausgelegten, ca. 15 kg schweren Frischling kurz, blieben daran stehen oder kamen zum Führer zurück. Lediglich Nanuk packte den Frischling und apportierte ihn, sichtlich unter äußerster Kraftanstrengung, in meine Richtung. Auf Richteranweisung durfte ich meine Deckung verlassen und dem Hund die Sau abnehmen.
In der abschließenden Besprechung lobten Prüfungsleiter Jörg Dorn und Richterobmann Rolf Kuckelkorn, JGV Aachen, die Arbeiten der gut vorbereiteten Gespanne, die alle die Prüfung bestanden.
Ein besonderer Dank galt dem Revierinhaber und dem Revierführer Arme Wollgarten.