Jagdberichte

Nanuk begleitet mich seit Oktober 2018, da war er ein halbes Jahr alt, zusammen mit der DL-Hündin Emma vom Veybach auf Drückjagden im Eifelbereich, vornehmlich im Nationalpark Eifel, aber auch in der Wahner Heide und den örtlichen Jagden. Wir kommen jährlich auf über 20 Einsätze.

Zudem begleiten wir den Nachsuchenführer/ Nachsuchenstation Fuchs.
Insbesondere sind die beiden DL dann am Zuge, wenn zur Hetze geschnallt werden muss.

Ab und zu geht es aber auch noch zur Jagd auf Niederwild!

Eine Jagdwoche im Dezember 2019

Am Montag, 17.12.2019 gingen wir bei der Drückjagd im Propsteier Wald mit durch. Bis auf häufigen Kontakt mit Reh- und Schwarzwild verlief die Jagd ohne besondere Vorkommnisse.

Dienstagmittag traf ich mich mit dem Nachsuchenführer R. Fuchs und weiteren Nachsuchengespannen im Nationalpark Eifel für Nachsuchen nach einer Drückjagd.

Zuerst wurde ein Kalb nachgesucht, schnell gefunden und mit einem Schuss zur Strecke gebracht.

Die nächste Kontrolle galt einem Überläuferkeiler von dem nicht klar war, ob und wie er getroffen war.  

Der Schweißhund nahm am vermuteten Anschuss die Fährte auf  in deren Verlauf Schweiß gefunden wurde. Nach ca. 500 m brach der Keiler vor uns aus einer Dickung. Ein Schuss verfehlte ihn, so dass ich meine Hunde schnallte, die den Keiler mit einem offensichtlichen Vorderlaufschuss bergabwärts verfolgten. Nanuk hatte ihn nach wenigen hundert Metern eingeholt und am Teller gepackt. Emma kam wenig später dazu und packte den Überläufer in der Keule.

Als ich hinzukam, gelang es dem Überläufer noch, mit beiden Hunden an sich hängend, mir entgegen zu kommen. Da die Hunde beide festhielten, konnte ich  ihn mit dem Messer abfangen.

Anschließend suchten wir einen 30 kg- Frischling nach. Auch hier konnte aus dem Anschussbereich und den Schilderungen des Schützen kein klares Bild über die mögliche Treffpunktlage gewonnen werden. Der Schweißhund arbeitete gezielt abwärts in ein langgestrecktes Tal mit einem Bachlauf der kilometerweit von einer Fichten-/Birkennaturverjüngung gesäumt war, in die Naturverjüngung hinein.

Eine Suche mit Schweißriemen war so gut wie nicht möglich, so dass wir Nanuk  und Emma zum  Stöbern schickten und die Hunde parallel der ca. 20-30 m breiten Verjüngung begleiteten.

Nach ein paar hundert Metern stöberten sie einen gestreiften Frischling auf, dem die Schwarte an einer Keule heruntergerissen war.

Die Hunde packten den armen Kerl, der umgehend zur Strecke gebracht wurde.

Wegen einsetzender Dunkelheit wurde die Suche abgebrochen und am nächsten Morgen auf gleiche Art fortgesetzt.

Nach wenigen Minuten gab Nanuk kurz standlaut, sofort danach war das Klagen einer Sau zu hören. Emma schlug sich bei, so dass ich den Frischling mit dem Messer abfangen konnte.

Nach zwei Ruhetagen gingen wir bei der Drückjagd im Mechernicher Bergwerksschadensgebiet durch. Nachdem die Hunde mehrfach mit Wild weg waren, stand Nanuk ca. 100 m von mir entfernt am Rande einer Freifläche an einer Dickung im Hang vor. Als ich mich mit Emma näherte, sprang Nanuk ein, worauf zwei starke Frischlinge den Hang hinauf flüchteten. Nanuk setzte nach und bekam einen Frischling am Teller zu packen und zog ihn den Hang hinab. Mit Unterstützung von Emma, die den Frischling an der Keule packte, konnten die Hunde ihn halten, so dass ich ihn zur Strecke bringen konnte.

Was Nanuk gepackt hat, lässt er so schnell nicht mehr los.

Nationalpark Eifel, 10.12.2019, Frischling gefangen

Am Dienstag, 10.12.2019, nahm ich als durchgehender Hundeführer mit Nanuk an der Jagd im Bereich Gemünd teil. Emma war zu Hause geblieben, da ihr die Jagd vom Vortag noch zu sehr in den Knochen steckte. Sie wird ja auch bald 10 Jahre alt!

Im Verlauf des Treibens stand Nanuk in einem Hang am Rande einer Brachfläche an einer kleinen Dickung kurz vor. Dann gab er Laut und drang in die Dickung ein. Unmittelbar danach flüchtete ein ca. 35 kg schwerer Frischling auf der gegenüberliegenden Seite aus der Dickung und lief hangabwärts. Nanuk setzte nach und konnte den Frischling nach ca. 20-30 m zunächst am Hinterlauf packen. Beide rollierten mehrfach hangabwärts, danach zog die Sau den Hund weiter den Hang hinunter und versuchte sich zu befreien. Dies gelang ihr auch kurzzeitig, Nanuk fasste aber sofort nach und bekam sie am Teller zu packen. Nach ca. 200 m gelang es ihm den Frischling in einer Kiefernnaturverjüngung auch in seiner Fortbewegung zu hindern, so dass ich aufschließen und ihn mit dem Messer abfangen konnte.

Nationalpark 28.11.2019

Nanuk fängt einen nicht angeschweißten Dachs und apportiert ihn selbstständig, nachdem er ihn abgetan hat.

Nanuk mit seinem Dachs

Jagd Schloss Ahrenfels, 16.11.2019

Im Nachmittagstreiben drückte ich mit einem weiteren Hundeführer und dem Treiberführer einen großen Steinbruch durch, der zuvor noch nie bejagt worden war. Insgesamt wurden vier Vorstehhunde eingesetzt. Die steilen Hänge waren mit Brombeere, Schlingpflanzen und Scheinakazien überwuchert. Die Hunde waren ständig an Schwarzwild und jagten immer wieder laut, meistens ohne Unterstützung der anderen Hunde. Zu fortgeschrittener Zeit kam Nanuk vor mir an eine in den Brombeeren liegende Rotte Sauen, brachte diese auf die Läufe und jagte eine Überläuferbache laut in meine Richtung. Als die Bache mich sah, kam sie auf mich zu. Ich beschoss sie daraufhin, wodurch sie abdrehte und flüchtete. Da sie nicht zeichnete, war ich der Annahme gefehlt zu haben. Kurz nach dem Schuss passierte Nanuk den Anschussbereich und verfolgte den Überläufer laut. Nach einiger Zeit ging der Laut in Standlaut über. Ich ging den Laut an und kam nach ca. 300 m zu meinem Hund der den Überläufer, den ich weich getroffen hatte, am Ort band. Hier konnte ich den Fangschuss antragen.

Nanuk und Emma mit dem erlegten Überläufer